Positionen

So grün ist Bottrop

Die letzten Jahre waren geprägt von schweren Krisen. Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die Klimakrise erforderten schnelle, bedarfsgerechte und nachhaltige Lösungen. Viele engagierte Bürger*innen zeigen: Bottrop hält in der Not zusammen und steht solidarisch an der Seite derjenigen, die Unterstützung brauchen. Gute Lösungen entstehen oft im Zusammenspiel mit den Menschen unserer Stadt – das wollen wir ausbauen. Damit kommende Generationen einen lebenswerten Planeten vorfinden, haben wir als Gestaltungskooperation mit der CDU beschlossen, dass Bottrop zwischen 2030 und 2040 klimaneutral wird. Das möchten wir mit unserem Solarförderprogramm, der energetischen Sanierung und der Mobilitätswende forcieren. Mit dem neuen Inklusionsbeirat und dem Konzept einer umfassenden Gesundheitsversorgung im Bottroper Norden stärken wir Teilhabe und Gesundheit…

Ein sicheres und sauberes Bottrop ist die Grundlage für Lebensqualität und urbanes Zusammenleben. Viele Bürgerinnen und Bürger empfinden den ZOB und Teile der Innenstadt als unsichere Orte. Wir wollen das ändern – durch moderne Technik, sichtbare Präsenz und digitale Beteiligung.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Body-Cams für den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) sollen bei Konflikten deeskalierend wirken und gleichzeitig rechtssichere Beweise liefern, um Straftaten aufzuklären. Die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass allein die Sichtbarkeit der Kameras das Verhalten in Konfliktsituationen positiv beeinflusst.
  • Smarte Beleuchtungssysteme, ausgestattet mit Bewegungsmeldern, sollen dunkle Orte automatisch ausleuchten und so das Sicherheitsgefühl stärken – energiesparend und gezielt.
  • Über eine digitale Meldeplattform können Bürger*innen unkompliziert und anonym Müll, Gefahrenstellen oder Vandalismus melden. So werden Missstände schneller erkannt und behoben.
  • Sensorbasierte Reinigungszyklen ermöglichen eine bedarfsgerechte Reinigung öffentlicher Flächen. Mithilfe von Daten zur Verschmutzung wird der Personaleinsatz optimiert – sauber, effizient und transparent.
  • Vorbilder wie das Mannheimer Projekt „Sicherer ÖPNV“, Wiens „WasteWatcher“ oder das Essener Modell „StadtSauber“ belegen, wie digitale Überwachung, mobile Ansprechpartner*innen und bürgerschaftliches Engagement gemeinsam zu einer spürbar verbesserten Stadtsauberkeit führen können.

Verwaltung und Finanzierung:

Ein eigenes Sicherheits- und Sauberkeitsteam mit digitalem Bürgerdialog sorgt für kontinuierliche Rückkopplung. Die Erfolge werden regelmäßig in Quartalsberichten dokumentiert. Die Finanzierung erfolgt über Smart City-Förderungen von Land und Bund sowie kommunale Präventionsfonds.

Bottrop steht vor einem Mobilitätswandel: Zu viel Verkehr, zu viele Emissionen und eine oft mangelhafte Infrastruktur belasten Mensch und Umwelt. Wir wollen einen umweltfreundlichen, gerechten und intelligenten Verkehr, der allen dient – unabhängig vom Einkommen oder Wohnort.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Verkehrsberuhigter Innenstadtkern:
    Wir wollen die Innenstadt zu einem lebenswerten Raum machen – mit weniger Durchgangsverkehr, mehr Aufenthaltsqualität, sicheren Rad- und Fußwegen sowie Außengastronomie und Stadtgrün. Der Lieferverkehr wird geregelt und emissionsarme Mobilität bevorzugt.
  • Digitales Parkleitsystem mit Vorrang für Anwohnerparken:
    Statt zeitraubender Parkplatzsuche lenken intelligente Systeme Fahrzeuge gezielt zu freien Plätzen. Dabei sollen Anwohner*innen Vorrang erhalten, um die Lebensqualität in Wohnvierteln zu sichern und den Parkdruck zu senken.
  • Baulich getrennte Fahrradwege, mehr Ladesäulen und E-Carsharing:
    Fahrräder brauchen ihren eigenen sicheren Raum. Deshalb setzen wir uns für baulich geschützte Radwege ein. Gleichzeitig fördern wir die Elektromobilität durch mehr Ladepunkte im öffentlichen Raum und attraktive E-Carsharing-Angebote für alle Quartiere.
  • Smart Parking und Nahmobilitätsmanager*in:
    Wir führen digitale Systeme ein, die Verkehr und Parkraum intelligent steuern. Ergänzend soll eine kommunale Koordinationsstelle für Nahmobilität („Nahmobilitätsmanager*in“) die verschiedenen Verkehrsarten besser vernetzen – zu Fuß, per Rad, Bus oder Carsharing.
  • ÖPNV-Ausbau – Mehr Verbindungen, kürzere Takte:
    Gerade in Randlagen ist der öffentliche Nahverkehr oft unzureichend. Wir fordern:
    • Dicht getaktete Busse zu Hauptzeiten
    • Neue Querverbindungen zwischen Stadtteilen
    • Bessere Anbindung an benachbarte Städte
      So wird der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn attraktiver und sozial gerechter.
  • Attraktive Preisgestaltung – Sozialticket und Klimaticket:
    Mobilität darf kein Luxus sein. Das Sozialticket entlastet Menschen mit geringem Einkommen. Das Klimaticket bietet Vielfahrer*innen eine preiswerte Alternative zum Auto – ein echtes Abo fürs Klima.
  • Aufenthaltsqualität an Haltestellen verbessern:
    Wir statten Haltestellen mit Wetterschutz, Sitzgelegenheiten und digitalen Abfahrtsanzeigen aus. So wird das Warten komfortabel – barrierefrei und modern.
  • Barrierefreiheit als Standard:
    Alle Verkehrsmittel und Haltestellen sollen stufenlos erreichbar sein. Dazu gehören:
    • Rampen und ebenerdige Einstiege
    • Akustische & visuelle Informationen für Menschen mit Einschränkungen
    • Breite, sichere Fußwege und taktile Ampelsysteme


Verwaltung und Finanzierung:

Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit der Hochschule Ruhr West, der Vestischen Straßenbahnen GmbH und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Finanzielle Mittel fließen aus dem Mobilitätsfonds NRW, dem Bundesprogramm „Saubere Luft“, Fördermitteln für den ÖPNV-Ausbau und öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) mit Verkehrsunternehmen.

In Bottrop fehlen bezahlbare Wohnungen, während zentrale Immobilien leer stehen und wertvolle Flächen zunehmend versiegelt werden. Wir setzen uns für eine soziale, ökologische und nachhaltige Stadtentwicklung ein – mit Wohnraum für alle Generationen, belebt durch Kultur, Innovation und Grün.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Nachnutzung von Karstadt & Hansazentrum:
    Statt Verfall und Leerstand wollen wir diese zentralen Gebäude mit Leben füllen. Geplant ist ein vielfältiges Nutzungskonzept mit Wohnen, Gastronomie, Kulturflächen, Co-Working-Angeboten und kleinteiligem Einzelhandel. Wir begrüßen ausdrücklich die Pläne zur Umgestaltung des ehemaligen Karstadt Gebäudes zur „Phoenix- Galerie“, insbesondere auch die Anmietung von Büroflächen für die Stadtverwaltung. Wir unterstützen die Stadt darin, diese Entwicklung mit Bürgerbeteiligung, Nachhaltigkeit und Denkmalschutz aktiv zu begleiten.
  • Dach- und Fassadenbegrünung als Pflicht bei Sanierungen:
    Gebäude in städtischen Kernlagen sollen künftig verpflichtend begrünt werden, sobald sie saniert oder umgebaut werden. Diese Maßnahme verbessert das Stadtklima, isoliert gegen Hitze und spart Energie. Begrünung wird durch Förderprogramme aktiv unterstützt.
  • Ökologische Nachverdichtung statt Flächenfraß:
    Wir setzen auf Aufstockung bestehender Gebäude, Dachausbauten und Innenentwicklung – nicht auf neue Versiegelung im Außenbereich. So entstehen neue Wohnungen ohne neue Flächen zu verbrauchen – klimagerecht und nachhaltig.
  • Erbpachtmodell für städtische Grundstücke:
    Städtische Grundstücke sollen nicht mehr verkauft, sondern in Erbpacht vergeben werden. So bleibt kommunaler Boden langfristig im Besitz der Stadt, während gleichzeitig Investitionen in Wohnungsbau ermöglicht werden.
  • Stärkung des sozialen Wohnungsbaus:
    • Mehr öffentlich geförderte Wohnungen in städtischer und genossenschaftlicher Trägerschaft
    • Städtische Grundstücke werden bevorzugt an gemeinwohlorientierte Bauprojekte vergeben
    • Einführung einer verbindlichen Quote für sozialen Wohnraum bei größeren Neubauprojekten
  • Quartiersentwicklung mit Bürger*innen:
    Wir wollen Quartiersbüros in zentralen Stadtteilen einrichten, die Bürgerinnen bei Förderprogrammen (z.B. KfW) beraten, Projekte mitentwickeln und zwischen Stadt, Investoren und Bewohnerinnen vermitteln.
  • Kooperation mit privaten Investoren im Sinne der Nachhaltigkeit:
    Die Stadt muss aktiv steuern, dass private Investitionen nicht rein renditeorientiert erfolgen, sondern dem Gemeinwohl dienen. Dafür fordern wir klare Vorgaben, Transparenz und Beteiligung bei der Entwicklung von Nutzungskonzepten.
  • Kommunaler Wohnraumförderplan:
    Ein städtischer Plan erfasst Wohnungsbedarf und setzt klare Schwerpunkte bei der Entwicklung neuer Bauprojekte – gesteuert und kontrolliert durch die Verwaltung in Zusammenarbeit mit Politik und Zivilgesellschaft.


Verwaltung und Finanzierung:

Die Umsetzung erfolgt durch die Zusammenarbeit mit Wohnbaugesellschaften, Investoren und genossenschaftlichen Initiativen. Die Finanzierung wird über die Kommunale Wohnraumförderung NRW, den EU-Stadtentwicklungsfonds, PPP-Modelle und die Bundesförderung für sozialen Wohnungsbau sichergestellt.

Eine moderne Stadtverwaltung muss für alle Menschen zugänglich, verständlich und effizient sein – egal ob digital oder vor Ort. Bottrop soll Vorreiterin für eine transparente, bürgerorientierte Verwaltung werden. Unser Ziel: Schnelle Prozesse, kurze Wege und echte Beteiligung.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Vollständig digitalisierte Serviceangebote:
    Anträge für Personalausweis, Ummeldung, Kfz-Zulassung und Co. sollen vollständig online möglich sein – über sichere Authentifizierung mit der elektronischen ID (eID). Das spart Zeit, Wege und macht den Bürgerservice rund um die Uhr verfügbar.
  • Live-Übertragung von Ratssitzungen und digitale Petitionen:
    Wir möchten die Bottroper Kommunalpolitik transparenter machen. Deshalb sollen alle öffentlichen Sitzungen des Rates live gestreamt und archiviert werden. Digitale Petitionen ermöglichen es Bürger*innen, sich mit ihren Anliegen direkt an Politik und Verwaltung zu wenden – unkompliziert und sichtbar.
  • „Bottrop-App“ als zentrale Bürgerplattform:
    Alle Verwaltungsangebote, Termine, Stadtinfos und Beteiligungsmöglichkeiten sollen gebündelt in einer nutzerfreundlichen App abrufbar sein – inklusive Mängelmelder, Terminvereinbarung, Müllkalender, Ratsinfos und mehr. Ein digitales Rathaus in der Hosentasche.
  • Vorbildprojekte adaptieren:
    Wir orientieren uns an erfolgreichen Beispielen:
    • In Tübingen erleichtert die Plattform „Sag’s uns einfach“ den Dialog zwischen Verwaltung und Bürger*innen.
    • In Bonn und Wuppertal werden digitale Bürgerhaushalte umgesetzt.
    • In Freiburg bündelt das „Digitale Rathaus“ über 80 Verwaltungsdienstleistungen auf einer Plattform.
      Solche Modelle wollen wir für Bottrop weiterentwickeln.
  • Mobiler Bürgerservice für alle Stadtteile:
    Ein rollendes Bürgerbüro sorgt dafür, dass auch Menschen in Randlagen oder mit Mobilitätseinschränkungen alle städtischen Dienstleistungen nutzen können. Beispiele aus Münster oder Hannover zeigen, wie das effektiv funktioniert.


Verwaltung und Struktur:

  • Die Stadtverwaltung braucht eine gezielte digitale Fortbildung ihrer Mitarbeitenden, damit neue Angebote auch kompetent begleitet werden können.
  • Agile Teams sollen Prozesse kontinuierlich verbessern und veraltete Strukturen aufbrechen.
  • Wir fordern die Einführung eines zentralen digitalen Bürgerservice-Teams, das sowohl technisch als auch kommunikativ als Schnittstelle zur Bevölkerung agiert.


Finanzierung:

Die Umsetzung soll durch Mittel aus dem Onlinezugangsgesetz (OZG), dem Digitalpakt Verwaltung sowie durch Förderprogramme für digitale Daseinsvorsorge unterstützt werden. Bottrop muss sich aktiv an Modellprojekten beteiligen, um Innovationsförderung zu sichern.

Gute Bildung beginnt in der Kita und endet nicht mit dem Schulabschluss. In Bottrop gibt es zu wenig Kita-Plätze, Fachkräfte sind knapp, und viele Schulen sind baulich wie technisch nicht auf der Höhe der Zeit. Wir wollen gerechte Bildung, die inklusiv, digital und ökologisch ausgerichtet ist – für alle Kinder, unabhängig von Herkunft und Einkommen.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Digitale Ausstattung aller Bildungseinrichtungen:
    Jede Schule und Kita in Bottrop soll mit flächendeckendem WLAN, Endgeräten (Tablets, Laptops) und moderner Lernsoftware ausgestattet werden. Pädagog*innen erhalten Fortbildungen zur digitalen Didaktik. Ziel ist ein sicherer, verantwortungsvoller und kreativer Umgang mit digitalen Werkzeugen – für Unterricht und Elternkommunikation.
  • Ökologisch nachhaltige Schulhöfe:
    Wir entsiegeln Betonflächen und gestalten Schulhöfe mit Naturinseln, Regenwassermanagement, Schatten spendenden Bäumen und naturnahen Spielangeboten. So werden Schulen zu grünen Lernorten und leisten aktiv Klimaanpassung.
  • Ausbau von Kita-Plätzen durch Holzmodulbauweise:
    Um dem akuten Platzmangel zu begegnen, setzen wir auf schnell umsetzbare, ökologische Kita-Gebäude in nachhaltiger Holzbauweise. Sie sind kostengünstig, klimafreundlich und flexibel erweiterbar – ideal für wachsende Bedarfe.
  • Kooperation mit der Hochschule zur Fachkräftegewinnung:
    Wir fördern gezielt die Ausbildung von Erzieher*innen und Lehrkräften durch Kooperationen mit der Hochschule Ruhr West, inklusive Stipendien, Praxisstellen und dualen Ausbildungswegen.
  • Bildungscampus-Modelle nach dem Vorbild München/Heidelberg:
    Wir wollen neue Orte der Bildung schaffen, in denen Kitas, Grundschulen, Jugendzentren und Familienhilfe räumlich und pädagogisch zusammenwirken. So entsteht ein ganzheitliches Bildungsumfeld für Kinder und Jugendliche.
  • Lernhäuser in benachteiligten Quartieren (Leipziger Modell):
    Bildung, Freizeit und Sozialarbeit unter einem Dach – das bieten Lernhäuser in Stadtteilen mit besonderen sozialen Herausforderungen. Dort gibt es gezielte Unterstützung für Familien, Hausaufgabenhilfe, Freizeitangebote und Sozialberatung – wohnortnah und niedrigschwellig.
  • Ausbau der Ganztagsbetreuung mit Qualität und Inklusion:
    Ganztagsangebote sollen nicht nur betreuen, sondern pädagogisch begleiten: mit Sport, Musik, Kreativangeboten, Nachhilfe und Förderung. Dabei setzen wir auf Inklusion, kleinere Gruppen und multiprofessionelle Teams.
  • Digitale Plattformen für Elternkommunikation und Organisation:
    Über Anwendungen wie OpenEdu oder vergleichbare Lösungen soll die Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern und Schüler*innen vereinfacht werden: Stundenpläne, Aufgaben, Krankmeldungen, Elternabende – alles digital zugänglich.
  • Gezielte Förderung von Gesamtschulen und Berufskollegs:
    Wir stärken Schulformen, die für Chancengleichheit, Durchlässigkeit und individuelle Förderung stehen – insbesondere Gesamtschulen und Berufskollegs. Sie sollen als inklusive und zukunftsorientierte Lernorte gezielt ausgebaut werden.
  • Kooperationen mit der Hochschule Ruhr West:
    Besonders in MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und Medienbildung fördern wir enge Kooperationen zwischen weiterführenden Schulen und der Hochschule – durch Projekte, Mentoring und Labore.
  • Projektschulen mit Umweltprofil – „Klimaschulen Bottrop“:
    Wir fördern Schulen, die sich durch ökologisches Engagement profilieren – z. B. durch Solarprojekte, Müllvermeidung, Schulgärten oder Energiemanagement. Beteiligung an Landesprogrammen wie „Schule der Zukunft“ ist dabei ein Ziel.
  • Energetische und pädagogische Modernisierung aller Schulgebäude:
    Schulen müssen Orte des Wohlfühlens und Lernens sein. Dazu gehören gute Lichtverhältnisse, Akustik, Raumkonzepte, moderne Sanitäranlagen und barrierefreier Zugang. Alle Schulgebäude werden nach aktuellen energetischen Standards saniert.


Verwaltung und Finanzierung:

Eine **kommunaler Bildungskoordinator*in** vernetzt Schulen, Jugendamt, Träger und Familien. Ein kommunales Bildungsnetzwerk übernimmt die strategische Planung. Grundlage ist ein Schulentwicklungsplan, der alle Schulformen gleichwertig einbindet.

Die Finanzierung erfolgt über:

  • den DigitalPakt Schule
  • Kita-Investitionsprogramme von Bund und Land
  • Städtebaufördermittel für Bildungsbauten
  • PPP-Modelle für Schulbauten
  • Förderlinien des Landes NRW zur Schulmodernisierung

Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für Teilhabe, Effizienz und Nachhaltigkeit. Bottrop hinkt bei digitaler Infrastruktur und Verwaltung noch hinterher – besonders in Randlagen. Wir wollen eine Stadt, die vernetzt denkt, bürgernah handelt und zukunftsfähig digitalisiert.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Glasfaserausbau in allen Quartieren bis 2027:
    Schnelles Internet ist Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung, digitales Lernen und Homeoffice. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Haushalte – auch in Randlagen – bis 2027 an das Gigabit-Netz angeschlossen werden. Der Ausbau soll priorisiert dort erfolgen, wo aktuell „weiße Flecken“ bestehen.
  • Digitale Beteiligungsplattformen für Stadtprojekte:
    Über digitale Plattformen können Bürger*innen sich aktiv in Planungen einbringen – sei es zur Verkehrsführung, Bauvorhaben oder zur Gestaltung öffentlicher Räume. Umfragen, Kartenfeedback und Diskussionsräume machen Mitbestimmung einfach und zeitgemäß.
  • Smarte Infrastruktur in der Stadt:
    Dazu zählen:
    • WLAN-Hotspots in öffentlichen Bereichen und an Haltestellen
    • Umweltsensoren zur Echtzeitmessung von Luftqualität oder Lärm
    • Verkehrssensorik, die Stau- und Lichtsignalanlagen intelligent steuert
      Diese Maßnahmen machen Bottrop digital steuerbar und transparenter für Bürger*innen.
  • Digitale Bürgerhaushalte – mitbestimmen per Klick:
    In Anlehnung an Bonn oder Köln sollen Bottroper*innen online mitentscheiden können, wie Investitionsmittel verwendet werden. So stärken wir Vertrauen in die Stadtpolitik und fördern Verantwortung für das Gemeinwesen.
  • Stadtlabor Digitalisierung (nach Ulmer Vorbild):
    Wir fordern die Einrichtung eines kommunalen Stadtlabors als offenes Reallabor für Digitalisierung – gemeinsam mit Verwaltung, Hochschule, Zivilgesellschaft und Start-ups. Dort können Ideen getestet, Workshops durchgeführt und Pilotprojekte entwickelt werden – niedrigschwellig und partizipativ.
  • Civic-Tech-Plattformen für mehr Beteiligung:
    Mit Tools wie FixMyStreet oder Mängelmelder.de können Bürger*innen Straßenschäden, defekte Laternen oder illegale Müllablagerung direkt melden – am Smartphone und ohne bürokratischen Aufwand. Wir setzen uns für die Integration solcher Lösungen in die Bottrop-App ein.
  • Digitale Stadtteilplattformen für Nachbarschaftshilfe & Teilhabe:
    In jedem Quartier sollen digitale Portale entstehen, über die Bürger*innen sich vernetzen, Hilfe organisieren, Veranstaltungen planen oder Ressourcen teilen können. So stärken wir den sozialen Zusammenhalt durch digitale Mittel.


Verwaltung und Struktur:

  • Wir fordern die Einführung eines Chief Digital Officer (CDO), der die Digitalisierung Bottrops koordiniert, externe Fördermittel einwirbt und alle Bereiche miteinander vernetzt.
  • Ein interdisziplinäres Digitalteam innerhalb der Stadtverwaltung wird zur zentralen Umsetzungsstelle – mit Kompetenzen in IT, Beteiligung, Kommunikation und Projektmanagement.


Finanzierung:

Die Finanzierung erfolgt über:

  • die Breitbandförderprogramme von Bund und Land NRW
  • die Smart-City-Modellförderung
  • Programme für digitale Bürgerbeteiligung (z. B. BMI-Förderlinie „Heimat 2.0“)
  • Kooperationen mit der Hochschule Ruhr West, Stiftungen und Civic-Tech-Initiativen

Bottrop ist vielfältig. Doch noch immer erleben viele Menschen mit Migrationsgeschichte Ausgrenzung, Sprachbarrieren oder fehlende Chancen. Wir stehen für eine offene Stadtgesellschaft, in der Teilhabe selbstverständlich ist – in Bildung, Arbeit, Kultur und Politik. Integration heißt für uns: gegenseitiges Kennenlernen, Unterstützung und gleiche Rechte für alle.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • „Bottrop-Ausweis“ für Kultur, Sport und Bildung:
    Ein kommunaler Ausweis soll einkommensschwachen Menschen – unabhängig vom Pass – vergünstigten Zugang zu kulturellen Einrichtungen, Sportvereinen, Bibliotheken und Weiterbildungsangeboten ermöglichen. So fördern wir Teilhabe und Chancengleichheit ganz konkret.
  • Ausbau interkultureller Quartierstreffs:
    In allen Stadtteilen sollen offene Treffpunkte entstehen, in denen sich Menschen unterschiedlichster Herkunft begegnen, vernetzen und gemeinsam aktiv werden können – mit Angeboten wie Hausaufgabenhilfe, Müttercafés, gemeinsames Kochen oder Nachbarschaftsprojekte.
  • Mehrsprachige Beteiligungsplattformen:
    Politische und gesellschaftliche Teilhabe beginnt mit Verstehen. Deshalb wollen wir zentrale Informationen der Stadt – wie Bürgerhaushalt, Petitionen oder Bauvorhaben – mehrsprachig verfügbar machen. Beteiligung soll niemandem durch Sprache verwehrt bleiben.
  • Best-Practice-Projekte nach Bottrop holen:
    Erfolgreiche Modelle wie:
    • „House of Resources“ (Dortmund): fördert das Engagement migrantischer Initiativen durch Coaching, Räume und Mikroförderung.
    • „Willkommenszentren“ (Berlin): bieten mehrsprachige Beratung und Orientierung für Neuzugewanderte.
    • „Ankommen im Quartier“ (Essen): verbindet Integrationsarbeit mit Wohnraum- und Nachbarschaftsentwicklung.
      Diese Ansätze wollen wir für Bottrop adaptieren.
  • Lokale Mentoringprogramme:
    Freiwillige Pat*innen begleiten Neuzugewanderte im Alltag – etwa beim Umgang mit Behörden, beim Schulstart oder bei der Ausbildungssuche. Diese Programme fördern Integration auf Augenhöhe und bauen Brücken im Alltag.
  • Ausbau der Sprachförderung – kostenlos, nah und digital:
    Wir fordern flächendeckend niedrigschwellige Deutschkurse – in Kooperation mit Volkshochschule, Trägern und Nachbarschaftshäusern. Auch digitale Angebote sollen stärker gefördert werden, um flexibles Lernen zu ermöglichen.
  • Integrationslots*innen mit Migrationsbiografie:
    Menschen mit eigener Einwanderungserfahrung werden als „Brückenbauer*innen“ geschult. Sie unterstützen andere beim Zugang zu Ämtern, Bildungsangeboten oder im Gesundheitswesen – kultursensibel und vertrauensvoll.


Verwaltung und Struktur:

  • Wir fordern eine personelle und strukturelle Stärkung des Kommunalen Integrationszentrums (KI) in Bottrop.
  • Die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Stadtteilinitiativen wird ausgebaut.
  • Ehrenamtliches Engagement wird gezielt gefördert – durch Anerkennung, Unterstützung und Finanzierung.


Finanzierung:

Die Umsetzung wird ermöglicht durch:

  • das Landesprogramm KOMM-AN NRW
  • Bundesmittel für Integration
  • EU-Mittel aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF)
  • Förderungen durch Stiftungen wie die Robert Bosch Stiftung oder Aktion Mensch

Die Klimakrise ist längst auch in Bottrop angekommen: Hitzesommer, Starkregen, schwindende Grünflächen – all das erleben wir vor Ort. Wir nehmen diese Realität ernst und handeln entschlossen. Unsere Vision ist eine Stadt, die sich an den Klimawandel anpasst, Emissionen konsequent senkt und Lebensqualität für alle schafft.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Schwammstadtprinzip umsetzen:
    Betonierte Flächen heizen die Stadt auf und verhindern die Versickerung von Regenwasser. Wir setzen auf das Prinzip der „Schwammstadt“: Entsiegelung, Versickerungsflächen (Rigolen), begrünte Dächer und wasserdurchlässige Beläge sorgen dafür, dass Regenwasser aufgenommen, gespeichert und verdunstet wird – ein natürlicher Schutz gegen Überschwemmungen und Hitze.
  • Photovoltaik-Offensive für Dächer:
    Wir starten ein stadtweites Programm zum Ausbau von Solarenergie – auf öffentlichen Gebäuden, Gewerbeimmobilien und privaten Dächern. Beratung, Fördermittel und Solarpotenzialkarten sollen Eigentümer*innen unterstützen. Ziel: Bottrop wird zur Solarstadt.
  • „Klimaoasen“ in dicht bebauten Quartieren:
    Besonders in Innenstadt und verdichteten Stadtteilen entstehen begrünte Plätze mit Wasserflächen, Bäumen und Sitzmöglichkeiten. Diese „Klimaoasen“ bieten Abkühlung, fördern Begegnung und verbessern die Luftqualität. Begrünte Haltestellen und Fassaden gehören dazu.
  • ISEK-Ziele für die Innenstadt konsequent umsetzen:
    Wir unterstützen die klimaorientierte Entwicklung der Innenstadt, insbesondere:
    • Begrünung des Ernst-Wilczok-Platzes und des Rathausinnenhofs
    • Rückbau versiegelter Flächen
    • Einrichtung von Wasserspielen mit Verdunstungskühlung
  • Beratung und Förderung für Fassaden- und Dachbegrünung:
    In Zusammenarbeit mit den Quartiersbüros werden Hausbesitzer*innen und Unternehmen beraten, wie sie ihre Gebäude begrünen können – technisch, finanziell und gestalterisch. Zuschüsse und Fördermittel stehen zur Verfügung.
  • Baumpflanzungen mit Regenwasserintegration:
    Neue Stadtbäume sollen mit unterirdischen Wasserspeichern (Rigolen) kombiniert werden. So erhalten sie auch in Dürresommern genug Wasser, verbessern das Mikroklima und nehmen Regenwasser auf.
  • Leerstände klimaaktiv nutzen:
    Gebäude wie das Hansazentrum können zu zentralen Orten urbaner Landwirtschaft, Dachgärten, Solaranlagen oder Energieprojekten in Bürgerhand werden. Das verbindet Klimaschutz, Stadtentwicklung und Gemeinwohl.


Verwaltung und Struktur:

  • Wir fordern eine städtische Task-Force Klimaanpassung, angesiedelt zwischen Umweltamt und ISEK-Steuerung, die Maßnahmen plant, koordiniert und sichtbar macht.
  • Klimaschutz wird in allen Planungsprozessen als Querschnittsaufgabe verankert – von Stadtentwicklung bis Bauordnung.


Finanzierung:

Zur Finanzierung der Maßnahmen nutzen wir:

  • den Klimaanpassungsfonds NRW
  • Mittel aus der Kommunalrichtlinie Klimaschutz
  • Fördergelder des ISEK-Programms (Innenstadtentwicklung)
  • Kooperationen mit den Stadtwerken für Energieprojekte

Investitionen in Klimaschutz, Bildung, Mobilität und Digitalisierung sind keine Belastung, sondern eine Investition in die Zukunft. Doch Bottrop steht – wie viele Städte – unter Haushaltsdruck. Wir stehen für eine verantwortungsvolle, nachhaltige und gerechte Finanzpolitik, die kommunale Handlungsfähigkeit sichert.

Unsere Maßnahmen im Detail:

  • Klima- und Nachhaltigkeits-Check für alle Haushaltsentscheidungen:
    Jede neue Ausgabe oder Investition der Stadt muss künftig auch unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten bewertet werden. Ziel ist ein Haushalt, der nicht nur kurzfristig funktioniert, sondern langfristig Klimaziele, Gerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit berücksichtigt.
  • Digitalisierung zur Effizienzsteigerung:
    Durch digitale Prozesse wie E-Rechnungen, digitale Aktenführung und automatisierte Workflows spart die Stadt mittelfristig Personal- und Sachkosten. So entsteht mehr Spielraum für wirkungsvolle Investitionen, weniger Bürokratie und bessere Steuerung.
  • Bürgerhaushalte für echte Mitbestimmung:
    Ein Teil des städtischen Haushalts soll direkt von Bürger*innen mitbestimmt werden – z. B. für Spielplätze, Stadtgrün, Kultur oder Quartiersprojekte. Beteiligung schafft Akzeptanz, stärkt das Gemeinwesen und macht Haushaltsplanung transparenter.
  • Altschuldenabbau mit Land und Bund:
    Wir begrüßen die Initiative des Landes NRW zur Übernahme kommunaler Altschulden. Damit entstehen wieder Investitionsspielräume – insbesondere für finanzschwache Städte wie Bottrop. Gleichzeitig fordern wir einen bundesweiten Altschuldenfonds, der strukturschwachen Kommunen langfristig entlastet und gleichwertige Lebensverhältnisse sichert.


Verwaltung und Struktur:

  • Wir fordern die Einführung eines „Zukunftshaushalts“, der mit Wirkungskontrolle und Zieltransparenz arbeitet: Was bewirkt ein investierter Euro tatsächlich für Bildung, Umwelt oder soziale Gerechtigkeit?
  • Eine städtische Koordinierungsstelle für Haushaltsoptimierung und Fördermittelakquise soll sicherstellen, dass Bottrop konsequent auf Fördermittel von EU, Bund und Land zugreift – und diese zielgerichtet einsetzt.


Finanzierung:

Neben der Beteiligung an Altschuldenhilfen nutzt Bottrop:

  • EU-Förderprogramme, etwa über EFRE oder REACT-EU
  • Bundesmittel (z. B. für Klimaanpassung, soziale Integration, Schulbau, Digitalisierung)
  • Landesprogramme NRW (z. B. für Mobilität, Wohnraum, Bildung)
  • Ko-Finanzierungen durch öffentlich-private Partnerschaften (PPP), Stiftungen und Bürgerfonds